Eine Selbstkritik an der „Freiheitsbewegung“…
Woraus besteht der organisierte „Widerstand“ momentan? Große Demonstrationen finden kaum statt, zum einen wegen der kalten Jahreszeit, zum anderen wegen der Schwierigkeit der Organisation. Hinzu kommt, dass die Spaltung doch leider längst Einzug gehalten hat in der Freiheitsbewegung. Gut zu erkennen ist dies aktuell an der Tatsache, dass für den 20.03.2021 zwei verschiedene (konkurrierende?) „Großdemonstrationen“ angemeldet sind. Während teils patriotische und „rechte“ Kräfte nach Berlin rufen, mobilisiert eine offensichtlich querdenkernahe Initiative nach Kassel. Ohne mich länger mit den Organisatoren auseinandergesetzt zu haben muss ich leider sagen, dass beide Seiten für mich kein gutes Bild abgeben in dieser Angelegenheit und alle (auch mich) Lügen strafen, die sich noch im Spätsommer in der Trunkenheit der großen Querdenkerdemos in der lange ersehnten Einheit gewähnt oder gehofft haben. Während für Berlin teils mit Organisationen beziehungsweise Bannern geworben wird, die sicher auch den letzten überlegenden (Normal)Bürger verschrecken und von einer Teilnahme (zurecht?) abhalten werden, bekleckern sich die Kasselorganisatoren ihrerseits nicht mit Ruhm, indem sie eine (Konkurrenz)Veranstaltung am gleichen Tag veranstalten. Hierdurch zeigt sich eines sehr klar und deutlich: Momente der Einheit, wie es auch der 18.11.2021 in Berlin war, wo sich alle gemeinsam eindrucksvoll gegen die Unterdrücker stellten und jeder seine Rolle einnahm, damit die große Masse stundenlang dem absolut unverhältnismäßigen Einsatz von Wasserwerfern, Tränengas und Gewalt trotzen konnten, waren eben genau nur dies:
Momentaufnahmen, wenn auch tolle…
Resümiert man die letzten Monate, muss man doch ehrlich einräumen, dass nicht ansatzweise ein Widerstand existiert, der der momentanen Situation angemessen ist. Immerhin sind wir nun seit fast einem Jahr, auch für den Letzten erkennbar, unserer Freiheit beraubt! Versteht mich nicht falsch, auch ich werde vermutlich am 20.03. auf einer dieser Veranstaltungen zugegen sein. Jedoch nicht weil ich davon ausgehe, dass in Berlin „endlich der Widerstand beginnt“ oder in Kassel „die Welt aufsteht“. Mein Ansinnen wird es sein auf der Straße dabei zu sein, Mitstreiter kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, Kraft zu sammeln, indem man wieder unter „Gleichgesinnten“ verweilt, sowie mir einmal mehr einen Eindruck dessen zu verschaffen was vor Ort geschieht und was die Manipulationsmedien daraus machen…
Grundsätzlich sollte es jedem bewusst werden, dass das Tun der meisten unter uns (ich zähle mich selbst mit dazu) weit von dem entfernt ist was sich „Widerstand“ nennt. Denn was lief in den letzten Monaten? Kleine Kundgebungen, Autokorsos, vielleicht ein paar „Spaziergänge“, usw…
Wenn das der ganze Widerstand ist, dann gnade uns Gott!
Diese Dinge sind dennoch wichtig. Allerdings nicht um damit echten Widerstand zu leisten. Sie sind wichtig um den Menschen zu zeigen, dass man da ist und sich ein kleines Stück Freiheit „nimmt“. Mit einem Autokorso leistet man keinen Widerstand, man zeigt aber in der Umgebung, dass da eine Gruppierung existiert die sich engagiert und Widerstand leisten will. Mit einer Karnevalskundgebung (ich war selbst liebend gerne auf einer zugegen) bringt man die Menschen zusammen und gibt ihnen wenigstens ein paar Stunden ihre „jecke Fröhlichkeit“ zurück. Wichtige Dinge die auch unbedingt beibehalten werden müssen…
Aber Widerstand, der muss anders aussehen. Er muss spürbar sein. Er muss die staatlichen Vertreter und Behörden überraschen und, ja, er muss sie regelrecht nerven. Er muss dem der ihn leistet vermutlich (leider) weh tun. Denn seien wir uns einer Sache bewusst: Ein paar (staatlicherseits kontrollierte) Demonstrationen, Veranstaltungen und „Proteste“ haben die Unterdrücker im Plan und diese werden sie und ihr Vorhaben nicht ansatzweise gefährden. Was sie gefährden könnte wäre (zusätzlich zu den bis hier erwähnten und teils „kritisierten“ Protestformen) der zivile Ungehorsam jedes Einzelnen. Nicht nur in der Gruppe, nicht nur in dem Maße, dass es nicht schmerzt. Sondern so wie es die Unterdrücker nicht erwarten. Denn sie planen ein und gehen davon aus, dass bei den meisten Bürgern der Widerstand im Einzelnen nicht existiert. Und bisher geht der Plan auf…
Doch je mehr Menschen sich ihre Grundrechte einfach wieder nehmen, ohne Nachfragen und Bitten, ohne Kalkulation welche Strafen oder Konsequenzen drohen könnten, desto mehr geriete das System ins Wanken!
Wir sind nicht dabei unsere Freiheit zu verlieren, wir haben sie bereits verloren!
Holen wir uns unsere Freiheit zurück! In der Masse. Zu zweit. Aber auch allein…
