
Eins vorweg: Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die deutsche Polizei (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ihren ohnehin schon lange von kaum jemandem mehr ernst genommenen Status als „Dein Freund und Helfer“ verloren hat und nichts anderes mehr darstellt als das ausführende Organ des Staates zur Unterdrückung und Drangsalierung freier und mündiger Bürger zu sein: Bremen war dieser Beweis…
Die Querdenken-Initiative rief für den 5.12. zu einer bundesweiten Demonstration unter dem Motto „Frieden und Freiheit“ in der Hansestadt auf. Nachdem die Veranstaltung in mehreren Instanzen, und letztendlich auch am Veranstaltungstag selbst, von den Gerichten untersagt wurde, fanden sich nun schätzungsweise mehrere hundert Menschen, die in der Hoffnung auf eine letztinstanzliche Genehmigung der Veranstaltung angereist waren, rings um den Bürgerpark in Bremen ein. Da im Gegensatz zu den genehmigten Antifaveranstaltungen, die ohne Mindestabstand stattfinden konnten und durften, jegliche regierungskritische Ansammlungen untersagt wurden, entschlossen sich viele der angereisten Personen spontan den Aufenthalt in der Stadt zu nutzen und bei einem Spaziergang im Bürgerpark Kraft zu tanken. So entstand ein recht skurriles Szenario, indem über einige Stunden mehrere Grüppchen, getrennt voneinander, kreuz und quer durch den Bürgerpark spazierten. Hin und wieder traf man auf einzelne, pöbelnde Antifapatrouillen die sich nun auch im und rings um den Park aufhielten, sowie auf kleinere Polizistengruppen. Polizei war ohnehin schon in sehr hoher Anzahl im Umkreis vertreten. Mehrere Wasserwerfer standen in Nähe zum Bürgerpark bereit, sowie zig Hundertschaftsbusse aus verschiedenen Bundesländern, unter anderem aus Berlin. Zwei größere Ansammlungen von mehreren Dutzend friedlichen Personen, einmal im und einmal vorm Park, wurden längere Zeit eingekesselt und deren Personalien festgestellt. Soweit die Repression, so gut, sollte man bis dahin meinen…
Der ganz große Skandal spielte sich dann gegen frühen Abend in der Bremer Altstadt, ausgerechnet unter dem Blick des „Bremer Roland“, der ja für Freiheit und für das Recht steht, ab. Eine überschaubare Anzahl Menschen, von denen einige eine Kerze als Zeichen ihres Friedenswillens in der Hand hielten, machten sich in der Dunkelheit auf den Weg dorthin und hielten sich weiterhin friedlich und in kleineren Gruppen auf dem Markt(platz) sowie in dessen Nähe auf. Eine genaue Zahl ist schwer zu schätzen, da sich dort neben einigen keifenden Antifagrüppchen zum Beispiel auch Menschen aufhielten, die sich nach ihrem Weihnachtseinkauf einen Glühwein gönnten. Es mögen vielleicht 100, 150 Personen aus dem Querdenkerspektrum gewesen sein, die sich überall verteilt aufhielten.
Irgendwann ergab sich die Situation dass die Polizei langsam anfing Ketten zu bilden und die Personen, die zentral auf dem Markt standen und gingen, einzukesseln. Es muss so gegen 18 Uhr gewesen sein. Ich selbst war nur aus dem Grund nicht in dem Kessel gefangen, da ich eine nette Bremerin, die ich dort kennenlernen durfte, durch die Dunkelheit auf ihrem Heimweg begleitete. Dies war angebracht aufgrund der herumstreunenden selbsternannten „Antifaschisten“…
Wieder auf dem Markt zurück, bot sich mir dann ein Bild welches eher an einen Einsatz im Zuge eines schrecklichen Amoklaufs erinnerte als an dann ca. 60 friedliche Personen, von denen Frauen und ältere Menschen einen großen Anteil stellten, die sich teils mit Kerzen in der Hand auf einem Marktplatz aufhielten. Der ganze Bremer Markt war hermetisch abgeriegelt, auf dem Platz, vor allen der engen Gassen um den Platz herum, überall standen unzählige Polizisten und Einsatzbusse. Wasserwerfer standen vor Ort bereit. Rettungswagen waren vor Ort. Das Gebiet wurde weitläufig mit Sperrband, Bussen und Polizisten abgesperrt. Die Busse wurden von den Polizisten eng an eng gestellt, so dass niemand von außen sehen konnte was sich innerhalb dieses Ringes tatsächlich abspielte. Die „Gefangenen“, deren Personalien wohl nach stundenlangem Festhalten aufgrund einer Ordnungswidrigkeit festgestellt wurden, wurden in der Winterkälte bis ca. 22 Uhr, also etwa vier Stunden (!), festgehalten.
Man sollte sich nochmal in Erinnerung rufen: Es ging da um friedliche Bürger, zu einem großen Teil ältere Menschen und Frauen, denen man wenn überhaupt nur eines vorwerfen kann: Dass sie sich friedlich für unsere Freiheit einzusetzen gedenken und Diktatur sowie Polizeistaat verhindern wollen!

Das Verhalten der Staatsmacht war, wie schon so oft in den letzten Monaten, unverhältnismäßig, diskriminierend und eines demokratischen Rechtsstaates absolut unwürdig! Diese Polizei setzt sich nicht für die Rechte und Freiheiten der Bürger ein, sondern ist nichts weiter als der ausführende Arm eines Unrechtsregimes, welches nicht auf dem Weg in eine Diktatur scheint, sondern in dieser längst angekommen ist! Ich bin dankbar und stolz dieses für jeden der nicht selbst vor Ort war, schier unglaubliche Szenario, mit meinen eigenen Augen und Sinnen erlebt haben zu dürfen/müssen. Diese Polizisten, die ja auch Menschen sind, können sich in meinen Augen auch nicht weiter darauf berufen weisungsgebunden zu sein. Sie haben Augen und einen Kopf zum Denken und sie sollten diesen endlich einschalten…
Wir als Zivilbürger und freiheitsliebende Menschen werden unseren Kopf nun genauso neu sortieren müssen und überlegen, wie wir diesem Unrechtsregime in Zukunft begegnen wollen und müssen! Unsere Freiheit ist nicht mehr in Gefahr, sie wurde uns bereits genommen! Holen wir sie uns zurück…

„Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“