Mit dem 6. Jul (Dezember) beginnt die eigentliche Vorbereitungszeit auf das Julfest.
Der Gott der Germanen, Wodan (auch Odin), zieht durch die Orte und bringt den Kindern Geschenke, um ihnen die Wartezeit auf das Wiederkommen des Lichtes zu vertreiben. Jedoch bekommen nur die Kinder Geschenke, welche alte Äpfel oder Stiefel mit Hafer gefüllt, für sein Pferd Sleipnir, vor die Tür stellen.
Wodan, der in der wilden Jagd (diese wird auch im Zuge der Weihnachtszeit noch erläutert) die Armee aus Toten anführt, hat zwei Seiten. Zum einen die wütende, brausende, des Totengottes. Andererseits ist er auch der Gott der Dichtkunst und Herr über die Runen. Er schenkte den Menschen einst die Runen und damit die Schrift. Dass er nun einmal im Jahr die Kinder beschenkt, soll daran erinnern wie er einst den Menschen die Runen schenkte.
Wenn ein Kind geboren wird, so soll es zu seiner Namensgebung einen Julteller erhalten. Das soll ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder irgendein Teller mit Lebensbaum und Umschrift sein. Jedes Mitglied der Familie stellt diesen Julteller als Gabenteller am Wodanstage vor den Kamin.
Die Kirche setzte, da sie die jährliche Einkehr des Göttervaters mit dem weißen Barte, mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern konnte, bald einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus, an seine Stelle.
Aber in vielen Gegenden Deutschlands ist er doch der Schimmelreiter oder der Ruprecht (Hruodpercht = der von Ruhm Strahlende, Beiname Wodans) geblieben.
Viele Symbole von Nikolaus und Wodan gleichen sich:
– Das weiße Roß
– Der Mantel
– Der lange Bart
– Der Stab (Wodan/Odin hält einen Speer)
– Das Reiten durch die Luft
– Die Geschenke, die durch den Schornstein kommen (Wodan bringt Wärme und Licht ins Haus)
– Das Buch der Weisheit (Wodan gilt als allwissend)
– Die Nüsse. Diese gelten als eine Frucht Wotans.
*Text teils fremdübernommen und überarbeitet